Jakob Dorfelder, Leitender Ministerialrat und Stellvertretender Abteilungsleiter „Sport und Ehrenamt“ im Ministerium des Innern und für Sport überbrachte in Vertretung von Staatsminister Walter Zuber Glückwünsche und Anerkennung der rheinland-pfälzischen Landesregierung: „Rückblickend auf das Ergebnis der intensiven Arbeit der vergangenen Jahre kann der Verband mit berechtigtem Stolz sein 25-jähriges Bestehen feiern und auf das vorbildliche und unermüdliche ehrenamtliche Engagement seiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verweisen. Unsere Anerkennung aussprechen möchten wir all denen, die in den letzten 25 Jahren Verantwortung getragen haben und sich auch in ihrer Freizeit immer wieder uneigennützig in den Dienst der Ziele des Verbandes gestellt haben“. Herbert W. Hofmann, Vizepräsident des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, erinnerte in seinem Grußwort an die Anfänge des Landesverbandes. Als „Kind des Landessportbundes“ 1979 aus der Taufe gehoben, spiegele sich diese Beziehung auch über die 1988 erlangte juristische Eigenständigkeit bis heute in der vorbildlichen Zusammenarbeit wider. Als „Verband mit besonderer Aufgabenstellung“ im LSB unterliege er zudem einer besonders verantwortungsvollen Verpflichtung und Zielsetzung: „Mit den Herzgruppen beweist der Sport in Rheinland-Pfalz hohe soziale Kompetenz und gleichzeitig auch, dass Sport mehr ist als Meistertitel und Medaillen. 340 Herzgruppen in über 120 Vereinen sind heute eine Zahl, auf die die Gründungsväter zu Recht stolz sein können und die dem Sport in Rheinland-Pfalz gut zu Gesicht steht.“ Hofmann dankte besonders dem langjährigen Vorsitzenden Dr. med. Detlev Tamm und seinem vormaligen Geschäftsführer Manfred Bender und ermunterte deren Nachfolger Dr. Michael Keck und Peter Ritter, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten.  

Hartmut Hüfken, 1. Direktor der LVA Rheinland-Pfalz, unterstrich die bedeutende Rolle der Rehabilitation und insbesondere der Herzgruppen als wichtigen Bestandteil eines integrativen und ganzheitlichen Behandlungskonzeptes nach den Grundsätzen „Reha vor Rente“ und „Reha vor Pflege“. Vorrangiges Ziel sei hier die Wiedererlangung der Lebensqualität von betroffenen Patienten und die Verwirklichung des Rechts zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Hüfken zeigte sich überzeugt, dass eine so angelegte, qualitativ hochwertige Rehabilitation auch jederzeit einer ökonomisch begründeten Kosten-Nutzen-Analyse und Prüfung standhielte. 

Prof. Dr. Marthin Karoff, Präsident des Dachverbandes, der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitation und Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. (DGPR), betonte die besondere Beziehung zum Landesverband durch die seit 1990 existierende gemeinsame Geschäftsstelle in Koblenz. Nachdem sich die die DGPR-Vorläuferorganisation, die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für kardiologische Prävention und Rehabilitation am 16. März 1990 neu strukturiert und umbenannt hatte, wurde am 1. Juli die DGPR-Geschäftsstelle von Bad Krozingen nach Koblenz verlegt. Karoff dankte dem Landesverbandsvorsitzenden Keck nicht nur für die seither für beide Seiten gewinnbringende Zusammenarbeit, sondern auch vor allem für dessen persönliches Engagement in zahlreichen DGPR-Arbeitsgruppen. Prominent vertreten sei der Landesverband zudem durch Prof. Dr. Krönig im DGPR-Präsidium. 

Der Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, Dr. Eberhard Schulte-Wissermann, unterstrich die inzwischen landesweit anerkannte Rolle von Koblenz als „Gesundheitsstadt“ in Rheinland-Pfalz. Zu diesem Ruf beigetragen hätten nicht nur die ansässigen Kliniken Kemperhof und Marienhof mit ihren traditionell im Landesverband engagierten Ärzten und Mitarbeitern, Brüderhaus, Evangelischer Stift und Bundeswehrzentralkrankenhaus, medizinischen Standesorganisationen oder der Sportbund Rheinland. Sondern auch der Landesverband mit zahlreichen Publikums-Veranstaltungen wie den Arzt-Patienten-Seminaren in der Rhein-Mosel-Halle, bei denen er selbst des Öfteren gerne als Schirmherr fungierte. 

Prof. Dr. med. Klaus Held, vormaliger Präsident und heute Ärztlicher Geschäftsführer der DGPR, hat die Geschichte der Herzgruppen in Deutschland seit den ersten Gründungen Mitte der 60-er Jahre hautnah begleitet. Er eröffnete seinen viel beachteten Vortrag zur Entwicklung und Bedeutung der Herzgruppen für die kardiologische Rehabilitation mit dem Zitat: „Wir altern und wollen trotzdem gesund bleiben“ und der Frage: „Was können wir tun?“ Die Bevölkerung sehe sich zunehmend einem demografisch bedingten Alterungsprozess ausgesetzt. Ziel der Kardiologie sei – vor allem unter dem Aspekt des Erhalts der Lebensqualität – die „Kompression“ bzw. Verschiebung der Krankheitsfolgen in die letzten Lebensjahre.

Neben akuten Interventionen sei die (Sekundär-)Prävention von Risikofaktoren die wichtigste Behandlungsmethode der chronischen koronaren Herzkrankheit. Noch immer aber gingen nach der erfolgreichen Intensiv-Einleitung der Prävention in der Rehabilitation (Phase II) ihre Ergebnisse in der anschließenden Phase III (Normalversorgung) weitgehend verloren. Dabei zeigten gerade Ergebnisse, dass die Herzgruppen-Teilnahme nicht nur zu einer signifikant niedrigeren Gesamtmortalität führt (Berliner KHK-Studie), sondern sich mittel- und langfristig als Kosten sparende und damit äußert effiziente Versorgungsvariante in der kardiologischen Behandlungskette erweist (Buchwalsky et. al). Da jedoch vor allem in Städten noch unzureichend genutzt und überwiegend von der Bewegungstherapie dominiert, müsse das „etablierte“ Herzgruppen-Konzept weiter ausgebaut, nach aktuellen Anforderungen neu strukturiert und qualitativ weiter entwickelt werden. Held verwies in diesem Zusammenhang auf das jüngst von der DGPR veröffentlichte Positionspapier Herzgruppe. Dr. med. Michael Keck skizzierte in seinem Festvortrag „25 Jahre Herzgruppen in Rheinland-Pfalz“ nochmals die einzelnen Meilensteine in der Geschichte des Landesverbandes, beginnend mit der Initiative von Professor Hallauer und Dr. Tamm, dem Stapellauf der ersten Herzgruppe im Mai 1979 unter der Regie von Tamm und Übungsleiterin Renate Lantin und der ersten Übungsleiter-Ausbildung 1980 in Bernkastel-Kues, über den Schritt in die juristische Eigenständigkeit 1988 bis hin zum bundesweit inzwischen als Vorbild dienenden Pilot-Projekt zur Zertifizierung der rheinland-pfälzischen Herzgruppen zu Beginn des neuen Jahrtausends. 

Keck nahm das Jubiläum zum Anlass, ebenfalls Bilanz zu ziehen:  „Nicht ohne Stolz stellen wir fest, dass sich der Landesverband 25 Jahre nach seiner Gründung im nationalen Vergleich gut aufgestellt präsentiert. Bezogen auf die Herzgruppendichte, d.h. die Anzahl der Herzgruppen in Relation zur Einwohnerzahl, belegt Rheinland-Pfalz bundesweit weiterhin einen der Spitzenplätze. Und ist zudem bisher nach wie vor einziges Bundesland, das über eine flächendeckend qualitätsgesicherte Versorgung mit zertifizierten Herzgruppen verfügt.“

Keck dankte in seinem Schlusswort allen Mitgliedern, Partnern und Förderern, die mit ihrer wohlwollenden Unterstützung im zurückliegenden Vierteljahrhundert die Entwicklung des Landesverbandes entscheidend mit geprägt haben.